Wirtschaft

Deutsche fliegen so wie viel nie

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Die Zahl der wöchentlichen Starts stieg um 35 Prozent. Vor allem die so genannten Billigflieger weiteten ihr Angebot im ersten Jahr nach Air Berlin aus.

Ein Flugzeug von Eurowings startet auf der Nordbahn vom Hannover Airport.

Die Billigflieger haben ihr Angebot von deutschen Flughäfen in diesem Sommer stark ausgebaut. Die Zahl der wöchentlichen Starts habe sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 35 Prozent auf das Rekordniveau von 6750 erhöht, berichtet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in seinem am Donnerstag vorgelegten „Low-Cost-Monitor“. Die Forscher rechnen inzwischen jeden dritten Flug in Deutschland wie auch in Europa dem Billigsegment zu. Ein Jahr zuvor war es an deutschen Flughäfen erst jeder vierte Flug gewesen.

Die Gesellschaften nahmen 124 zusätzliche Strecken ins Programm, so dass die Passagiere deutschlandweit aus 926 Verbindungen wählen konnten. Die Ticket-Preise blieben der Untersuchung zufolge weitgehend konstant, wobei die irische Ryanair vor der ungarischen Wizz im Schnitt die billigsten Flüge offerierte. Die meisten Abflüge von Billigfliegern hatte Düsseldorf zu verzeichnen, die höchsten Billiganteile die kleineren Standorte Hahn und Memmingen.

Mit einem Marktanteil von 48,1 Prozent nutzte die Lufthansa-Tochter Eurowings ihre starke Stellung nach Übernahme der halben Flotte der insolventen Air Berlin. In der vom DLR exemplarisch ausgewählten Juli-Woche brachte das Unternehmen 3246 Flüge an den Start, rund ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor.

Ölpreis führt zu Preissteigerungen

Verfolger Ryanair steigerte seine Starts um knapp 20 Prozent auf 1269, wozu man eigentlich auch noch 270 Flüge der Laudamotion rechnen muss, deren 75-Prozent-Mehrheit die Iren gerade übernommen haben. Die britische Easyjet konnte ebenfalls mit Jets und Flugrechten aus der Erbmasse der Air Berlin ihr Angebot sogar mehr als verdoppeln – auf 1095 Starts in einer Woche


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Der anziehende Ölpreis habe in diesem Herbst zu leichten Preissteigerungen geführt, erklärte Studienleiter Peter Berster. Inklusive aller Steuern und Gebühren kosteten die Tickets bei den standardisierten Testbuchungen durchschnittlich 38,46 Euro bei Ryanair und 99,78 Euro bei Eurowings. Ein Jahr zuvor hatte die Spanne zwischen 34,12 Euro (Wizz) und 96,62 Euro (Eurowings) gelegen. Bei langfristiger Vorausbuchung werden auch weiterhin zahlreiche Strecken für 9,99 Euro angeboten.

Als einzige Gesellschaft verlangte Ryanair in diesem Herbst niedrigere Ticketpreise an als vor einem Jahr. Allerdings haben die Iren auch ihre Handgepäcksrichtlinie verschärft, so dass je nach Einzelfall höhere Gepäckgebühren anfallen könnten.

Europaweit haben Ryanair und Easyjet ihre Marktführerschaft bei den Billigfliegern weiter ausgebaut. Die Iren eröffneten rund 200 zusätzliche Strecken, die Briten brachten es auf 140 neue Verbindungen. Auf der Langstrecke über den Atlantik baute die Norwegian ihr Angebot erneut um rund 50 Prozent aus. (dpa)

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