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Deutscher Reporter Billy Six freigelassen

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Er saß im berüchtigten Geheimdienstgefängnis El Helicoide in Caracas ein – weil ihm Spionage unterstellt wird. Nun haben sich die Tore der Haftanstalt geöffnet. Doch dem Journalisten wurde ein Maulkorb verpasst.

Billy Six, Oktober 2018

Nach viermonatiger Haft in Venezuela ist der deutsche Journalist Billy Six unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden. Er müsse sich alle 15 Tage bei den Behörden melden und dürfe in den Medien nicht über seinen Fall sprechen, teilte die venezolanische Nichtregierungsorganisation Espacio Público mit. Auch der Presseverband Sindicato Nacional de Trabajadores de la Prensa (SNTP) bestätigte die Freilassung des Deutschen.

Der Journalist war Mitte November in Venezuela festgenommen worden. Ihm werden Spionage und Rebellion zur Last gelegt. Die Organisation Reporter ohne Grenzen hält die Vorwürfe für nicht belegt. Six hatte in der Vergangenheit unter anderem für die rechtskonservative Wochenzeitung “Junge Freiheit” geschrieben.

Zeitweilig im Hungerstreik

Der 32-Jährige saß in dem Geheimdienstgefängnis El Helicoide in Caracas ein. Er klagte mehrfach über die harten Haftbedingungen und trat zeitweise in den Hungerstreik. Die Eltern des Journalisten hatten der Bundesregierung vorgeworfen, sie setze sich zu wenig für die Freilassung ihres Sohnes ein. Das Auswärtige Amt wies die Vorwürfe zurück.

Derzeit ist ein Team der Vereinten Nationen in Venezuela unterwegs, um einen möglichen Besuch der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, vorzubereiten. Ob Six’ Freilassung mit der Mission zu tun hat, ist unklar.

In dem lateinamerikanischen Land herrscht eine akute Staatskrise. Oppositionsführer Juan Guaidó hat sich selbst zum Übergangspräsidenten ausgerufen. Zahlreiche Länder, allen voran die USA, haben den Rivalen des amtierenden Staatschefs Nicolás Maduro bereits als legitimen Präsidenten anerkannt.

jj/ie (dpa, afp)

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