Kultur

“Die Emanzipation ist der gerechte Lohn für die verweichlichte Männerschaft”

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Lasst die Korken knallen! Seit ein paar Tagen können wir ENDLICH die Musik der besten Band der Welt auf Spotify und Co. streamen. Hier kommen die zehn geilsten “Ärzte”-Weisheiten*, die uns alle garantiert schlauer, cooler, besser machen.

Die Ärzte – ewige Weisheiten

Während ich am Wochenende alle dreizehn Studioalben, und sechs Live-Alben der “Ärzte” bei Spotify durchhörte (meine CD-Sammlung hält ein fieser Ex-Freund als Geisel), fiel mir auf, dass die meisten “Ärzte”-Hits vor brachial-ehrlichen Lebensweisheiten für die strauchelnde “Generation: Y” nur so wimmeln. Hardcore-Fans wissen das natürlich. Für alle Unwissenden habe ich hier mal die zehn besten Zitate von BelaFarinRod über das Leben, die Liebe und Sex aufgelistet:

Über Haue: “Manchmal haben Frauen …” 

Zwölf Jahre, bevor “50 Shades of Grey” bei uns die Bestsellerlisten stürmte und Peitschen und Co. auch bei Kalli Schaschlik und Erna Kasuppke angekommen waren, wussten Die Ärzte längst, dass Frauen manchmal “ein kleines bisschen Haue gern” haben. Die entsprechende Single landete auf Platz vier der Charts. Darin stellt die Band fest: “Die Emanzipation ist der gerechte Lohn für die verweichlichte Männerschaft.” Dem ist, denke ich, nichts hinzuzufügen.

Über Rache: “Zu spät”

In diesem Kracher singen Die Ärzte:  “Du liebst ihn nur, weil er ein Auto hat und ich nur ein klappriges Damenrad.”  Solche Rachegelüste kennt jede/r, der als Teenie als armes, verpickeltes Würstchen durchs Leben kroch und eine Abfuhr nach der anderen kassierte.  “Eines Tages werd’ ich mich rächen. Ich werd’ die Herzen aller Mädchen brechen. Dann bin ich ein Star, der in der Zeitung steht und dann tut es dir leid, doch dann ist es zu spät.”  Ich bin mir sicher, dass allein dieser Song zur Folge hatte, dass viele einstige Würstchen einen irren Ehrgeiz entwickelten und heute tatsächlich Stars, reich und erfolgreich sind.

Über schlechten Musikgeschmack: “Unrockbar”

In “Unrockbar” stellen Die Ärzte klar, dass Beziehungen nur funktionieren können, wenn man die Musikgeschmäcker miteinander harmonieren. Für Die Ärzte steht fest: Wer Shakira und Schlager lieber hört als die Beatsteaks, ist quasi unf******. “Baby, sieh’ es nicht so eng, fang’ jetzt endlich an zu bangen. Dann hast du auch bald kapiert, dass der ROCK DIE WELT REGIERT!”

Davon kann auch ich ein Lied singen. Ich war mal in einen Mann verknallt, der hatte noch nie in seinem Leben etwas von “The Prodigy” gehört, seit Kindertagen eine meiner absoluten Lieblingsbands. Boah, war ich abgetörnt und rief sofort meine Eltern, meine Schwester und meine drei besten Freundinnen an: “Leute, mit dem stimmt was nicht!” Alle stimmten mir zu, damit war die Sache gegessen.

Über Nazis: “Schrei nach Liebe”

Guter Song, gute Aussage: Kein Sex mit Nazis! Danke, tschüss.

Über Glück

“Das Leben ist schön, und wenn es grad’ mal nicht schön ist, dann mach ich’s mir schön. Und wenn es dann immer noch nicht schön ist, dann red’ ich’s mir schön.”

(Farin Urlaub)

Über das starke Geschlecht: “Männer sind Schweine”

“Männer sind Autos, nur ohne Reserverad.” Joah, noch Fragen?!

Über Ex-Partner: “Yoko Ono”

“Conscious Uncoupling”, also eine total schmusige Trennung à la Gwyneth Paltrow ist nicht jedermanns Sache. Vor allem nicht, wenn der Ex-Partner einem das Leben zur Hölle gemacht hat. Dann darf man seinen Hass ruhig mal kurz herausbrüllen. Aber echt nur ganz kurz – so wie Die Ärzte in ihrer 31-sekündigen Hass-Hymne “Yoko Ono”: “Du hast mich nur belogen. Du hast mich lächerlich gemacht. MEIN KONTO ÜBERZOGEN. Du nervst noch mehr als Yoko Ono. Gehst mir tierisch auf den Sack.” Ob Farin Urlaub hier von seiner angeblichen Ex-Liebe Jenny E. singt? Man weiß es nicht …

Über Freunde: “Aber ist das noch Punkrock?”

Gibt es etwas Schlimmeres, als wenn sich nach und nach all deine coolen Partyfreunde von früher in öde Langzeitbeziehungen verpissen und dich allein an den Tresen dieser Welt stehen lassen? NEIN. Davon können auch Die Ärzte ein Lied singen:  

“Früher warst du dabei, wenn eine Wanne brannte. Dies Jahr am ersten Mai besuchst du ihre Tante. Seit es Andrea gibt, kommst du nicht mehr saufen, ihr geht zu Ikea, um für eure Bude eine neue Küche zu kaufen.” Genau.

Über Kleinbürger: “Meine Freunde”

“Meine Freunde sind homosexuell, meine Freunde sind alle kriminell. Sie f***** sich ganz einfach so gegenseitig in den Po und das macht ihnen auch noch Spaß. Dürfen die das?” Mit diesem provokanten Stück nahmen Die Ärzte kleingeistige, konservative Moralvorstellungen auf die Schippe. Es ist heute aktueller denn je, denn die kleinbürgerliche Angst vor allem, was fremd und anders ist, war gefühlt nie größer.

Über das Ende einer Liebe: “1/2 Lovesong”

Ich war 13, er 30. Ein alter Sack, genau genommen. Aber Rod sang damals dieses Lied –  über eine Liebe, die im Alltag erstickt: “Liebe ist zur Gewohnheit verkommen. Doch das ist immer die Gefahr. Routine hat ihren Platz eingenommen bis es nicht mehr auszuhalten war. (…) Soll es das gewesen sein? Fällt uns denn keine Lösung ein? Die Möglichkeit ist viel zu klein. Doch ich liebe nur dich allein.”

Heute weiß ich, was Rod damals meinte. Scheiß-Alltag! Doch meine Liebe zu IHM ist in all den Jahren nie abgekühlt. Nun bin ich ja auch schon 33. Das passt doch.

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