Wirtschaft

Huawei soll Duisburg digitalisieren

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Der chinesische Konzern Huawei soll Duisburg zur Smart City machen, die Stadt mit smarten Straßenlaternen ausstatten. Doch Experten sehen das kritisch.

Nachhilfe: Huawei soll Duisburg zur Smart City machen.

Während die USA Festnahmen von Huawei-Managern veranlasst, soll der chinesische IT-Konzern in Duisburg die Transformation zur „Smart City“ begleiten. Dort ist man von der Innovation begeistert, muss sich aber zunehmend rechtfertigen.

Duisburg möchte Smart City werden. Jüngst gab Oberbürgermeister Sören Link auch bekannt, dass Huawei der Kooperationspartner für diese Entwicklung wird. Über Cloud-Computing bis hin zu einer vollumfänglichen E-Governance Infrastruktur sei Huawei bei der Ausschreibung die beste Lösung gewesen. Aus Europa gäbe es keine vergleichbaren Lösungen.

Wie aus einem Science-Fiction Film liest sich der „Masterplan“ der Stadt Duisburg: 5G-Technologie, digitale Behördengänge, smarte Straßenlaternen, und autonomes Fahren. All das soll Huawei als Berater und Technologiezulieferer realisieren. „In China hat Huawei in Sachen Smart-City nützliche Erfahrung gesammelt, die wir in Duisburg nutzen können.“, berichtete Duisburgs Beigeordneter Martin Murrack am Montag in Berlin.

Nicht alle sind von dem Plan begeistert

In einer Diskussionsrunde mit etwa 30 Teilnehmern musste er sich hier unerwartet rechtfertigen. Von der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS) war der 41-jährige Dezernent zum Expertengespräch über China eingeladen worden.  Den Vertretern aus Politik, Wirtschaft, und Forschung schilderte er ausführlich seine Erfahrung mit dem chinesischen „Tech-Riesen“. Der Umfang und die Offenheit der Kollaboration sorgten hier jedoch für Unbehagen.

Thomas Pattloch, Partner bei der Großkanzlei Taylor Wessing, warnte Murrack in der Runde, dass man sich auf chinesischer Seite nicht an die Regeln halten werde. China-Experten aus dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fragten zudem besorgt nach, wer die Stadt Duisburg in dieser Entscheidung beraten hätte. Schnell wurde deutlich, dass nicht jeder der Teilnehmer das Vertrauen in den chinesischen Konzern teilt.

Die Server sollen in Deutschland stehen

„Wir haben hart verhandelt!“, erzählte Martin Murrack, „und das wird auch von chinesischen Unternehmern erwartet.“ Die Gesichtserkennungssoftware, die auch durch Huawei angeboten wird, wurde beispielsweise abgelehnt. Zudem beteuerte der Dezernent, dass die persönlichen Daten nicht an Huawei weitergegeben werden. Bei der Frage nach dem Schutz um die Daten hatte Herr Murrack auch eine Antwort: “Die Server stehen ja geschützt in Deutschland.“  

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