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Keine Rechenspielchen: DFB-Team will Gruppensieg sichern

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Nach zwei mühsamen Siegen bei der WM stellt die Bundestrainerin personelle Änderungen im letzten Gruppenspiel gegen Südafrika in Aussicht. Auf Rechenspielchen aber wollen sich die deutschen Fußballerinnen nicht einlassen.

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Montpellier (dpa) – Der Teamgeist soll Deutschlands Fußballerinnen bei der WM jetzt auch zum Gruppensieg tragen. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg schob am Vorabend des letzten Vorrundenspiels gegen Südafrika Kritik an den bislang schwachen spielerischen Leistungen der DFB-Auswahl beiseite.

«Wir werden nicht mit einzelnen Spielerinnen irgendwelche Spiele entscheiden können. Es braucht alle dafür», sagte sie in Montpellier.

Nach zwei mühsamen 1:0-Siegen gegen China und Spanien hat das deutsche Team beim Turnier in Frankreich schon den Einzug ins Achtelfinale sicher. Gegen Südafrika geht es darum, als Gruppenerster ein frühes K.o.-Duell mit den USA zu vermeiden. In Titelform scheint der zweimalige Weltmeister Deutschland aber noch nicht.

So zeigte sich zuletzt Ex-Nationalspielerin Inka Grings besonders von den erfahrenen Spielerinnen Alexandra Popp, Lena Goeßling und Verena Schweers enttäuscht. Voss-Tecklenburg wollte darauf nicht eingehen. «Ich werde nichts extern über einzelne Spielerinnen erzählen», sagte die 51-Jährige.

Sie verwies jedoch darauf, dass die Mannschaft grundsätzlich sehr selbstkritisch sei. «Ich habe noch keine Spielerin in diesem Turnier erlebt, die gesagt hat: «Ich bin zufrieden mit mir». Im Gegenteil. Manchmal sind sie sogar überkritisch.» Führung zeige sich nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz. Gerade wenn es einmal nicht so gut gelaufen sei, müsse man die Spielerin stärken. «Das tun wir – und das tun in ganz herausragender Weise unsere Führungsspielerinnen.»

Dennoch stellte die Bundestrainerin für die Partie am Montag gegen Südafrika (18.00 Uhr/ARD und DAZN) personelle Änderungen in Aussicht. «Natürlich gibt es diese Überlegungen. Wir werden viele Faktoren mit einfließen lasen», sagte Voss-Tecklenburg. «Für uns ist es mehrheitlich egal, wer startet. Weil wir den Spielerinnen, die starten, und denen, die auf der Bank sitzen, vertrauen», sagte sie. Die Steuerung der Belastung spiele für die Auswahl der Startelf ebenso eine Rolle wie taktische Erwägungen.

Davon profitieren könnte auch Linda Dallmann. Die Essenerin ist neben Johanna Elsig, Leonie Maier und Turid Knaak eine der vier Feldspielerinnen im deutschen Team, die bei dieser WM noch ohne Einsatz sind. Sie sehe sich aber weniger als Ersatz-, sondern vielmehr als «Ergänzungsspielerin», sagte die 24-Jährige. «Es gibt ganz viele Sachen, mit denen wir die Mannschaft unterstützen können.»

Selten habe sie erlebt, dass Spielerinnen ohne Einsatz so gute Stimmung verbreiteten – auch wenn das natürlich nicht immer leicht sei. «Aber wir sind uns unsere Verantwortung bewusst, die wir haben und die vielleicht noch kommt», sagte Dallmann.

Wann Spielmacherin Dzsenifer Marozsan nach ihrem im ersten Spiel gegen China erlittenen Zehenbruch wieder zur Verfügung steht, ist offen. «Wir schauen da jeden Tag», sagte die Bundestrainerin. «Dzseni macht jetzt die ersten kleinen Versuche Richtung Ball, ist aber sicher noch ein ganzes Stück davon entfernt, um über eine Spielfähigkeit nachzudenken.»

Voss-Tecklenburg stellte klar, dass man gegen Südafrika nicht auf ein Remis spielen werde, obwohl dies zum Gruppensieg genügen würde. «Ganz klar ist unser Ziel, mit drei Punkten und einem Sieg vom Platz zu gehen», kündigte sie an.

Auch Dallmann, die zur kommenden Saison zum FC Bayern München wechselt, hält nichts von Rechenspielchen. Sie warnte davor, den WM-Neuling zu unterschätzen. «Das ist ein Gegner, der uns die drei Punkte nicht schenkt. Sie spielen mit viel Leidenschaft und werden alles raushauen.»

Schließlich will Südafrikas Team um Trainerin Desiree Ellis die letzte Chance wahren, mit drei Zählern vielleicht am Ende zu jenen vier besten Gruppendritten zu gehören, die ins Achtelfinale einziehen. «Wir kennen die Bedeutung des Wortes “aufgeben” nicht», kündigte Ellis an. «Wir streben in jedem Spiel ein positives Resultat an. Aber bis jetzt hatten wir nicht die Resultate, die wir uns gewünscht haben», sagte sie weiter.

Aus Sicht von Ellis stehe für ihr Team nun «das wahrscheinlich schwierigste Spiel» an. Deutschland spiele «sehr präzise und sehr organisiert», sagte Ellis. Deswegen kündigte sie an, auf personelle Experimente zu verzichten und die stärkste Formation aufs Feld zu schicken.

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