Wirtschaft

Neue Kampagne soll Industrie nach Berlin locken

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1,2 Millionen Euro geben das Land Berlin und 25 Unternehmen für eine Standortkampagne aus- doch schöne Plakatmotive allein reichen nicht, um die Region attraktiver für Investoren zu machen.

Mehr Industrieunternehmen, hier Stahlbauer Johannes Reicher von der Firma Stahlblau, sollen in die Hauptstadtregion gelockt…

Keine andere Stadt in Deutschland zieht mehr Start-ups und Wagniskapital an als Berlin – doch geht es um die Ansiedlung großer Unternehmen mit mehreren hunderten Beschäftigen, sieht es weniger gut aus in der Hauptstadtregion. Das soll sich mit einem Masterplan Industrie (MPI) und der neuen Kampagne #Berlinproduziert ändern, die am Mittwoch nach der Sitzung des Steuerungskreises Industriepolitik (SKIP) in der Senatskanzlei unter anderem vom Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) vorgestellt worden ist.

25 in Berlin ansässige Unternehmen wollen im Rahmen der Kampagne auf Plakatmotiven die Innovationskraft der Berliner Industrie herausstellen, die „sich aus der berlintypischen Kombination von Know-how, Ideenreichtum und einer lebhaften Hightech-Gründerszene“ ergebe.

1,2 Millionen Euro kostet die Kampagne

Insgesamt 1,2 Millionen Euro werden für die Kampagne ausgegeben, mit der die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Berlin Partner beauftragt worden ist. 500 000 Euro kommen vom Land Berlin, die restlichen 700 000 Euro von den privaten Partnern. Doch schöne Motive allein werden nicht reichen, um mehr Investoren für den Standort zu gewinnen.

IHK-Chef Eder beklagt “bedrohliche Engpässe” bei Fachkräften und Flächen

„Ein langfristig prosperierendes Berlin braucht als Fundament eine starke Industrie, die mitwachsen kann. Politik und Verwaltung muss deshalb an einer konsequenten Stärkung der Berliner Industriebasis gelegen sein“, forderte Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin. Derzeit liege der Wertschöpfungsanteil bei neun Prozent an der Wirtschaftsleistung. Die Wachstumshemmnisse würden weiter zunehmen. „Bei den Fachkräfte- und Flächenangeboten gibt es inzwischen zum Teil bedrohliche Engpässe, auch bei der Verkehrs- sowie der Digitalinfrastruktur ist viel zu tun.“


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Auch Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Berlin-Brandenburg (UVB), beklagte: “Es ist kein Naturgesetz, dass stets andere Bundesländer den Zuschlag für Großinvestitionen bekommen.”

Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) betonte hingegen, dass sich Berlin “in den letzten Jahren als attraktiver und innovativer Wirtschafts- und Industriestandort etabliert” habe. Der Masterplan Industrie (MPI) solle diese Entwicklung absichern und weiter unterstützen. “Wir wollen Potenziale nutzen, Innovationen fördern, Wachstum ermöglichen und Arbeitsplätze schaffen. Nach dem Reden und Konzipieren geht es jetzt ans Machen.”

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