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Sambaschule siegt mit politischer Botschaft

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In der Parade wurde die Versklavung von Millionen Afrikanern und der Mord an der schwarzen brasilianischen Politikerin Marielle Franco thematisiert. Damit holte die Sambaschule Mangueira in Rio de Janeiro den Hauptpreis.

Mangueira gedachte der Politikerin Franco während der Parade unter anderem mit einem großen Foto. Die Stadträtin in Rio war vor knapp einem Jahr unter mysteriösen Umständen getötet worden. Der oder die Täter sind noch immer nicht bekannt.

Am Samstag ist alles vorbei

Die Sambaschule setzte sich in einem langen und harten Wettbewerb gegen 13 Mitbewerber knapp durch, wie die Jury im weltberühmten Sambódromo, der Paradenstraße in der Innenstadt, bekanntgab. Dort waren von Freitag bis Montag fast 30 Schulen aufgetreten, aber nur die 14 besten aus dem Vorjahr konkurrierten um den Titel für das Jahr 2019. Die jetzt gekürten sechs Besten dürfen am Samstag noch einmal ihre Paraden zeigen, danach ist der Karneval am Zuckerhut für dieses Jahr endgültig zu Ende.

Leben und Leid der afrikanischen Sklaven setzte die Sambaschule eindrucksvoll ins Bild

Die Schulen hatten unter anderem auch die Kreuzigung Jesu Christi, die indigenen Wurzeln Brasiliens, den Konsumrausch und die Geldgier in ihren Paraden thematisiert. Die Jury bewertete die Harmonie der Auftritte, die Kostüme und Wagen, den Inhalt und die Komposition der Sambalieder.

Politisch und sozialkritisch ging es im diesjährigen Karneval auch in anderen Städten Brasiliens zu. Bei den Straßenumzügen gab es Proteste gegen den neuen Staatspräsidenten Jair Bolsonaro und gegen Umweltkatastrophen wie zum Beispiel den Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brumadinho, durch den im Januar mindestens 186 Menschen starben.

Der Bürgermeister ist ein Karnevalsmuffel

Wie schon in den Vorjahren hatten die Schulen in Rio auch dieses Jahr mit Geldproblemen zu kämpfen, um die kostspieligen Umzüge auf die Beine stellen zu können. Hilfe von der Stadtregierung gab es kaum, im Gegenteil: Diese kürzte ihnen weiter den Etat.

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Bürgermeister Marcelo Crivella will das gesamte System bereits von 2020 an auf eine rein private Unterstützung umstellen, wie er der Zeitung “O Globo” sagte. Der seit 2017 regierende Crivella ist strenggläubiger Evangelikaler, der dem Karneval nicht viel abgewinnen kann. Er selbst macht daraus auch keinen Hehl.

haz/hk (dpa, ap)

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