Wirtschaft

Umsätze steigen trotz Sanktionen

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Deutsche Unternehmen verzeichneten 2017 wieder steigende Exporte im Russland-Geschäft und blicken optimistisch auf die Entwicklung in diesem Jahr.

Deutsche und russische Unternehmer trafen sich in München mit den Außenministern Lawrow und Gabriel.

Trotz der Wirtschaftssanktionen gegen Russland hat sich der deutsch-russische Handel im vergangenen Jahr spürbar erholt. Die deutschen Exporte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel. Von 141 deutschen Unternehmen, die sich in Russland engagieren, gaben 63 Prozent in einer Umfrage des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft und der Deutsch-Russischen Außenhandelskammer an, ihren Umsatz im vergangenen Jahr deutlich gesteigert zu haben.

„Die negativen Auswirkungen der Sanktionen werden zunehmend kompensiert“, sagte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses, Wolfgang Büchele, am Donnerstag in Berlin. Drei Viertel der befragten Unternehmen sind zudem optimistisch, dass sich die positive Entwicklung im Russland-Geschäft in diesem Jahr fortsetzt.

Die Entwicklung hat vor allem damit zu tun, dass die russische Wirtschaft 2017 nach drei Jahren erstmals wieder ein Wachstum von 1,5 Prozent verzeichnete. Im laufenden Jahr seien knapp zwei Prozent Wachstum realistisch, sagte Büchele. Die wegen Moskaus Intervention in der Ukraine verhängten Sanktionen der EU sind seit 2014 in Kraft. Im selben Jahr brach der Ölpreis um die Hälfte ein, Russland rutschte in eine Rezession.

Nur kleine Aufträge im Vorfeld der Fußball-WM

Zugleich verzeichnen Wirtschaftsvertreter einen zunehmenden Protektionismus in Russland. So hoffen deutsche Unternehmer zwar auf positive Impulse durch die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Aber anders als noch vor den Olympischen Spielen in Sotschi erhielten deutsche Firmen im Zusammenhang mit der Fußball-WM nur kleinere Aufträge. Generalauftragnehmer seien russische Firmen, heißt es beim Ost-Ausschuss.


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Der Lobby-Verband sprach sich erneut für einen „schrittweisen Abbau“ der Sanktionen aus und lobte ausdrücklich den geschäftsführenden Außenminister Sigmar Gabriel (SPD), der diese Forderung im Februar nach einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow sowie deutschen und russischen Wirtschaftsvertretern ebenfalls erhoben hatte.

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