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UN-Expertin: Saudi-Arabien behinderte Khashoggi-Ermittlungen

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UN-Untersuchungen zum Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi haben Hinweise gebracht, dass die Drahtzieher in der saudischen Staatsspitze sitzen. Die internationale Gemeinschaft soll sich mit dem Fall befassen.

Die saudischen Behörden hätten keine sorgfältige Untersuchung des Tatorts ermöglicht, berichtete Agnes Callamard. Die Expertin, die dem UN-Menschenrechtsrat über Massentötungen und Hinrichtungen berichtet, hatte Ermittlungen in der Türkei vorgenommen.

Die Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi verlange die “dringliche Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft, einschließlich der Vereinten Nationen”, forderte sie nun in Genf. Callamard war Ende Januar in die Türkei gereist und hatte sich dort unter anderem mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu getroffen.

Die Führung in Riad steht seit Khashoggis Tod international unter Druck. Der im Exil in den USA lebende Journalist war im Oktober 2018 im Konsulat in Istanbul von einem aus Saudi-Arabien angereisten Spezialkommando ermordet und zerstückelt worden. Seine Leiche wurde nicht gefunden. Er wollte in dem Konsulat Papiere für seine geplante Hochzeit mit einer Türkin abholen.

Sonderberichterstatterin Agnes Callamard war Ende Januar nach Istanbul gereist

Die gesammelten Beweismittel zeigten, dass der regierungskritische Journalist  “das Opfer einer brutalen und vorsätzlichen Tötung” gewesen sei, geplant und ausgeführt von Vertretern Saudi-Arabiens, teilte Callamard weiter mit. Zudem verurteilte sie den Missbrauch der diplomatischen “Immunität” durch Saudiaraber, um “ungestraft” einen Mord zu begehen.

Nach Darstellung der Führung in Riad ordneten der inzwischen entlassene Vize-Geheimdienstchef Ahmed al-Assiri und der königliche Medienberater Saud al-Kahtani den Einsatz an. Kronprinz Mohammed bin Salman sei nicht informiert gewesen, hieß es. Doch bleibt der Verdacht, dass er der eigentliche Verantwortliche ist.

uh/qu (dpa, afp)

 

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