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Von Hexen und Geistern: Harz-Thriller «Schattengrund» mit Josefine Preuß

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Undurchdringliche Wälder und wortkarge Sonderlinge: Der Harz ist Schauplatz für einen Mystery-Thriller, der eine junge Frau an den Rand des Abgrunds bringt.

Nicola Wagner (Josefine Preuß) bleibt beharrlich auf der Suche nach Wahrheit. Foto: Reiner Bajo/ZDF

Diese unheimliche Erbschaft würde die Studentin Nicola (Josefine Preuß, «Die Hebamme» ) am liebsten ausschlagen: Ihre verstorbene Großtante Kiana hat ihr einen alten Reisigbesen, einen Stein und eine Streichholzschachtel hinterlassen.

Dazu kommt noch das alte, verwunschene Anwesen «Schattengrund» in dem (fiktiven) abgelegenen Dorf Siebenlehen im Harz. Aber Nicola, die als Kind ihre Ferien bei der Tante verbracht hat, kehrt mitten im Winter in den Ort zurück, über dem ein Fluch zu liegen scheint.

Keiner der Bewohner will mit der jungen Frau sprechen, nur der Gastwirtssohn Leon (Steve Windolf) bietet ihr seine Hilfe an. Allmählich kommt Nicola einem tödlichen Geheimnis auf die Spur. Der düstere, atmosphärisch starke ZDF-Film «Schattengrund – Ein Harz-Thriller» läuft an diesem Montag um 20.15 Uhr im Zweiten.

Im Schatten des Brocken waren schon immer die Gespenster und Hexen zu Hause, spätestens seit Johann Wolfgang von Goethe seinen «Hexensabatt» aus dem «Faust» im Harz ansiedelte. Die Aura des Unheimlichen und Übernatürlichen zieht sich auch durch diesen Mystery-Thriller unter der Regie von Dror Zahavi («Zivilcourage»), der auf einem Kriminalroman von Elizabeth Herrmann basiert, die auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet.

Dabei konzentriert sich der Film ganz auf die Hauptdarstellerin Josefine Preuß, die viele Zuschauer als angehende Ärztin aus der humorvollen ZDF-Filmreihe «Lotta» kennen dürften, die seit 2010 läuft. Im Harz-Thriller geht es weniger nett zu, die Sympathieträgerin Preuß muss Todesängste durchstehen. Leider kommen damit die anderen, hochkarätigen Akteure viel zu kurz. Oliver Stokowski spielt einen verbitterten Vater und gescheiterten Hotelbesitzer, Oliver Stritzel legt falsche Fährten als undurchsichtiger Pfarrer, und Daniel Zillmann ist ein traumatisierter Sonderling. Unzugänglich und verschlossen sind sie alle.

Die Dorfbewohner scheinen mit allen Mitteln die zurückgekehrte Nicola vertreiben zu wollen. In der Bäckerei bekommt sie kein Brot, und durch den Kamin wird ihr eine tote Krähe ins Wohnzimmer geschickt. Aber die Studentin will einfach nur herausbekommen, welche Umstände zum Tod ihrer damals sechsjährigen Freundin Philo geführt haben, auch wenn sie sich damit selbst in Lebensgefahr bringt. Beide Mädchen spielten gerne Hexe und ritten auf Besen durchs Dorf.

Eine Spur führt die beharrliche junge Frau in einen uralten Bergwerksstollen, der von einigen «das silberne Grab» genannt wird, weil dort die Geister der im Bergbau gestorbenen Kinder herumspuken sollen. Nicola lässt sich von den Geistergeschichten nicht blenden und fahndet nach der Wahrheit, die schließlich so gar nichts mit übernatürlichen Mächten zu tun hat.

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