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DLV bei Hallen-EM mit vier zweiten Plätzen

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Silber ist die Modefarbe für die deutschen Leichtathleten in Glasgow. Bei der Hallen-EM verbuchen die DLV-Asse gleich vier zweite Plätze. Mitfavoritin Malaika Mihambo springt am Sonntag nur um einen Zentimeter an einer Medaille vorbei.

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Glasgow (dpa) – Silbersträhne statt Goldrausch in Glasgow: Mit vier zweiten Plätzen haben sich für die deutschen Leichtathleten bei der Hallen-EM längst nicht alle Hoffnungen erfüllt.

Weltklasse-Weitspringerin Malaika Mihambo ging als Vierte mit 6,83 Metern sogar leer aus – der Freiluft-Europameisterin von der LG Kurpfalz fehlte nur ein Zentimeter zur Bronzemedaille. Die überragende Serbin Ivana Spanovic erobert mit 6,99 Metern ihren dritten Titel in Serie.

40 Minuten zuvor hatte Hürdensprinterin Cindy Roleder das vierte Silber für das 27-köpfige DLV-Team gewonnen. Die 29-Jährige aus Halle/Saale stürmte in 7,97 Sekunden ins Ziel. Die Niederländerin Nadine Visser war über 60 Meter aber eine Zehntelsekunde flotter und entthronte die Titelverteidigerin.

Von Gold geträumt hatte auch Kugelstoßerin Christina Schwanitz – fast hätte es geklappt. Nur zwei Zentimeter fehlten der 33-Jährigen vom LV 90 Erzgebirge mit 19,11 Metern zum zweiten EM-Titel nach 2013. Hallen-Europameisterin wurde die Bulgarin Radoslawa Marodjewa, die im fünften Versuch mit 19,12 nervenstark konterte.

Frohnatur Schwanitz ließ sich die Enttäuschung 20 Minuten nach dem Finale in der Emirates Arena kaum anmerken. «Vor dem letzten Stoß habe ich gedacht, dass ich das auch kann und dass ich das gerne will – aber genau das war der Fehler», erklärte sie. «Mit will funktioniert es nicht, das habe ich schon ein paarmal im Wettkampf gespürt.» Doch am Ende war wieder alles gut: «Natürlich ist Silber schön.»

Schwanitz gewann nach den zweiten Plätzen für ihren Disziplinkollegen David Storl und 3000-Meter-Läuferin Konstanze Klosterhalfen die dritte Silberne für das DLV-Team in Schottland. «Es war nicht ihr Tag heute», meinte Idriss Gonschinska, Generaldirektor Sport im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), und bilanzierte: «Wie immer in der Mannschaft haben wir tolle Momente und Steigerungen gesehen. Und wir haben die eine oder andere Enttäuschung erlebt.»

Freiluft-Europameister Mateusz Przybylko, im Sommer in Berlin noch der gefeierte Mann, verpasste im Hochsprung dagegen die erhoffte Medaille. Der 26 Jahre alte Leverkusener leistete sich drei Fehlversuche bei 2,22 Metern und schied aus. In der Qualifikation hatte er noch 2,28 Meter gemeistert – zehn Zentimeter mehr als im Finale. «Ich habe heute den Fuß gespürt. Danach war ich vom Kopf her nicht da», erklärte Przybylko. Der deutsche Stabhochsprung-Meister Bo Kanda Lita Baehre aus Leverkusen wurde Siebter.

Sprinthoffnung Kevin Kranz stand gleich bei seiner ersten großen internationalen Meisterschaft im Finale – ein Achtungserfolg für den 20-Jährigen vom Sprintteam Wetzlar, der in 6,73 Sekunden Achter über 60 Meter wurde. Nach dem Start blieb er zu lange unten und wäre fast gestrauchelt. «Es ist natürlich eine gute Erfahrung, es hat Spaß gemacht, hier zu rennen. Es ist halt jetzt blöd gelaufen, aber das können wir jetzt auch nicht mehr ändern», kommentierte Kranz. Schnellster Mann Europas war der Slowake Jan Volko in 6,60 Sekunden.

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