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Hungersnot im Jemen immer schlimmer

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Die Vereinten Nationen schlagen Alarm: Im Bürgerkriegsland Jemen verschärft sich die ohnehin schon katastrophale Hungerkrise. Um diese zumindest abzumildern, werden dringend Spenden benötigt.

Im Jemen haben mittlerweile 20 Millionen Männer, Frauen und Kinder große Schwierigkeiten, an ausreichend Lebensmittel zu kommen, wie die Vereinten Nationen mitteilten. Damit sind etwa zwei Drittel der Bevölkerung des Landes auf der Arabischen Halbinsel betroffen.

Bei der Bewertung der Hungerkrise würden nun schon 240.000 Menschen in die höchste Kategorie 5 eingestuft, sagte UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock in New York. Nach seinen Worten werden für das kommende Jahr vier Milliarden Dollar benötigt, um die UN-Generalsekretär António Guterres die Weltgemeinschaft bei einer Spenderkonferenz im Februar in Genf bitten will. Wieder hohe Spenden zugesagt habe auch Saudi-Arabien, unter dessen Führung im Jemen eine Militärkoalition an der Seite von Regierungstruppen gegen schiitische Huthi-Rebellen kämpft. Die Aufständischen werden ihrerseits vom Iran unterstützt.

Vom Bürgerkrieg schwer zerstört: die Hauptstadt Sanaa

Die Haltung Saudi-Arabiens und auch der Vereinigten Arabischen Emirate, im Jemen Krieg zu führen und die Bevölkerung zugleich mit humanitärer Hilfe zu unterstützen, kommentierte Lowcock nicht. “Wir danken allen Spendern regelmäßig”, sagte er lediglich. Ohne die Spenden wäre die Lage im Land fraglos noch viel schlimmer, so der Nothilfekoordinator.

Ende des Blutvergießens in Sicht?

Nach jüngsten Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden seit Ausbruch der Kämpfe fast 10.000 Menschen im Jemen getötet. Mehr als 60.000 erlitten demnach Verletzungen.

Als Hoffnungszeichen gilt, dass in Schweden seit dem 6. Dezember Friedensgespräche unter Vermittlung der Vereinten Nationen stattfinden. Deutschland stehe bereit, sowohl politisch als auch materiell seinen Beitrag zu leisten, wenn es eine Chance gebe, den Konflikt in einem politischen Prozess zu beenden, erklärte Bundesaußenminister Heiko Maas nach einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel.

wa/cw (dpa, afp, kna, epd)

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