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Struff von Djokovic entzaubert: Aus im Achtelfinale

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Für Jan-Lennard Struff war es das erste Achtelfinale bei einem Grand Slam. Auf der anderen Seite stand Novak Djokovic, Nummer eins der Welt und Wimbledon-, US-Open- und Australian-Open-Champion. Struff begann vielversprechend, dann drehte Djokovic im Nieselregen auf.

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Paris (dpa) – Die Nummer eins der Tennis-Welt war dann doch zu stark: Trotz eines couragierten Beginns hat Jan-Lennard Struff nach einer klaren Niederlage gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic sein erstes Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier verpasst.

Der 29 Jahre alte Warsteiner verlor gegen den aktuellen Wimbledon-, US-Open- und Australian-Open-Champion 3:6, 2:6, 2:6. Nach 93 Minuten beendete der 32 Jahre alte Serbe mit seinem ersten Matchball das bislang beste Grand-Slam-Turnier in Struffs Karriere und erreichte als erster Spieler der Geschichte zum zehnten Mal nacheinander die Runde der besten Acht in Roland Garros. «Ich bin sehr zufrieden mit meinem Spiel heute. Ich habe aggressiv und konzentriert gespielt und hoffe, dass es so weitergeht», sagte Djokovic, als er nach dem Match von Ex-Profi Cédric Pioline unter einem Regenschirm interviewt wurde und auf Französisch antwortete.

Trotz des Achtelfinal-Scheiterns wird sich Struff in der neuen Weltrangliste am kommenden Montag erstmals unter die Top 40 vorarbeiten. Zudem dürften ihn auch der bislang größte Zahltag seiner sportlichen Laufbahn und das Preisgeld von 243 000 Euro trösten.

Dabei startete Struff bei kühlem Nieselwetter vielversprechend auf dem Center Court. Mutig, aggressiv und frech ärgerte er anfangs sein Gegenüber. «Das ist ein sehr hohes Niveau von beiden, viel besser kann Struff nicht mehr spielen», lobte Eurosport-Experte Boris Becker, der Djokovic von 2013 bis 2016 trainiert hatte. Als Struff sein Aufschlagspiel zum 2:2 zu null gewann, schaute Djokovic in einer Mischung aus Erstaunen und Verzweiflung in seine Box auf der Tribüne.

Vor allem mit seinem Fünf-Satz-Sieg zuvor gegen den hochgehandelten Borna Coric hatte Struff für Aufsehen gesorgt. Zu Beginn der zweiten Turnierwoche schaffte er es sogar in die tägliche Rubrik «Warum …» der französischen Sportzeitung «L’Équipe». Titel am Montag: «Warum man vor dem großen Struff auf der Hut sein muss». Gewarnt wurde vor allem vor der Kraft seiner Schläge und der Schnelligkeit seiner Vorhand.

Djokovic aber stellte sich mit jedem Schlag besser auf Struff ein. Nach sieben Spielen schien der Serbe begriffen zu haben, was zu tun ist und wie er den aufmüpfigen 1,96-Meter-Mann Struff in die Realität zurückholen wollte. Zum 5:3 gelang ihm das Break, nach 33 Minuten sicherte sich Djokovic den ersten Satz. Was jetzt folgte, war Sandplatz-Tennis in Perfektion. Nach einer guten Stunde stand es schon 6:3, 6:2. Djokovic dominierte nun Ballwechsel um Ballwechsel.

Struff wirkte auch gezeichnet von den Strapazen seines Marathon-Duells mit Coric. Die Bälle wurden schwerer, der Platz langsamer – Djokovic störte sich nicht daran. Erst als er beim Stand von 5:2 zum Matchgewinn aufschlug, erlaubte er Struff den ersten Breakball der Partie! Diesen wehrte Djokovic ab, nutzte wenig später seinen ersten Matchball und bleibt damit ohne Satzverlust im Turnier.

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